Singles suchen nicht erst seit dem Jahr 2022 nach dem passenden Deckel vorzugsweise im Internet. Kaum mehr ein einsames Herz, welches nicht weiß, dass man sich über Parship in 11 Minuten verlieben kann oder mittels Rechtswisch innerhalb der Tinder-Dasing-App vielleicht den Mann oder die Frau der Träume findet.
Allerdings habe auch Betrüger die virtuelle Kontaktanzeige entdeckt und machen damit Millionenumsätze. Schätzungsweise 50 bis 100 Millionen Euro überweisen die männlichen und weiblichen Opfer Jahr für Jahr auf die Konten der Betrüger. Die Dunkelziffer dürfte sogar noch deutlich höher sein, da viele Opfer aus Scham auf eine Anzeigeerstattung verzichten.
Auch Petra aus Berlin geriet an einen Scammer und zahlte rund 50.000 Euro an den Mann, der ihr die große Liebe versprach. Dabei fing alles so harmlos an, wie im Gespräch berichtet hat. Der Mann war nett, höflich und witzig und schrieb Nachrichten, die ihr Herz höher schlagen ließen. Aus diesem Grund dachte sie sich auch noch nichts dabei, als er nach Monaten erstmalig fragt, ob Petra etwas Geld überweisen kann, da er sich in einer kurzfristigen finanziellen Schieflage befindet. 2.000 Euro benötigte der Mann angeblich für einen Geschäftspartner in Nigeria. Aus diesem Grund überwies die 59jährige Angestellte den Betrag auch, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass das Konto in Nigeria war.
Es kam wie es kommen musste – der Mann bat anfangs um immer mehr Geld und forderte schließlich mit Nachdruck immer mehr Überweisungen. „Squeezing“ wird das in der Szene genannt, also das Ausquetschen des Opfers. Nach über 1 Jahre merkte die Berlinerin, dass sie betrogen wurde und erstattete Anzeige bei der Polizei.
Hier kannte man das Vorgehen bereits, da jedes Jahr tausende von Singles auf Lovescam oder Romance Scam hereinfallen und so um ihr Vermögen gebracht werden. Leider konnten die Berliner Ordnungshüter der Angestellten das Geld nicht wiederbringen und auch die Ermittlung des Betrügers scheint chancenlos. Im Regelfall handelt es sich ohnehin nicht um 1 Einzeltäter, sondern vielmehr organisierten Strukturen welche oftmals auch als die sogenannte „Nigeria-Connection“ bezeichnet wird.
Petra hat ihr Lehrgeld bezahlt. Leider handelt es sich hierbei um ihr gesamtes Erspartes, welches eigentlich zu einem sorgenfreien Ruhestand der 59jährigen hätte beitragen sollen.